Newsletter 10/2024 #1

Heute begehen wir den Tag der deutschen Einheit. Dieser Tag ist sicher für alle verbunden mit zwei besonderen Bilder – dem Brandenburger Tor und der Berliner Mauer. Die gebaute Mauer ist zum Glück nun bereits seit fast 35 Jahren nicht mehr existent – dennoch trennen die Menschen, und das nicht nur in unserem Land, immer noch diverse – jetzt unsichtbare – Mauern. Und das heute gefühlt mehr denn je…
Und schauen wir uns das Kinoprogramm in diesem Monat einmal genau an, so finden wir in vielen der Filme diese Mauern wieder:


Die Unbeugsamen 2 - Guten Morgen, Ihr Schönen!

Die Unbeugsamen 2 – Guten Morgen, Ihr Schönen!

Frauen hinter der Mauer! Mit seinem Dokumentarfilm-Hit DIE UNBEUGSAMEN setzte Regisseur Torsten Körner den Politikerinnen der Bonner Republik und ihrem Kampf um politische Teilhabe ein filmisches Denkmal. Nun richtet er mit der Fortsetzung DIE UNBEUGSAMEN 2 – GUTEN MORGEN, IHR SCHÖNEN! seinen Blick auf die andere Seite des Eisernen Vorhangs und zeichnet ein lebendiges Gruppenporträt ostdeutscher Frauen aus den verschiedensten Gesellschaftsbereichen der DDR.

15 selbstbewusste Frauen erzählen, wie auch im Land der staatlich verordneten Gleichberechtigung trotzdem das Patriarchat regierte und schaffen damit ein kraftvolles Kaleidoskop der Geschlechterbeziehungen im Arbeiter- und Bauernstaat. Der Film bietet den beeindruckenden Lebensleistungen der ostdeutschen Frauen und ihrem Kampf um Chancengleichheit eine fesselnde Bühne.

„Gerade in Zeiten völlig entgrenzter Ost-West-Debatten liefert ein so vielschichtiger, klug montierter Film eine profunde Grundlage für ehrliche Gespräche über die Vergangenheit und unsere Gegenwart, aus weiblicher Sicht.“ (Knut Elstermann)

ab 6.10. bei uns im Kino…


Petra Kelly - Act Now!

Petra Kelly – Act Now!

Mauern überwinden für den Frieden! Petra Kelly glaubte daran, dass man als einzelner Mensch die Welt verändern kann. Auf dem Höhepunkt des Rüstungswettlaufs zwischen Ost und West zu Beginn der 1980er Jahre brachte sie Hunderttausende auf die Straße, um gegen die Stationierung von Atomraketen auf westdeutschem Boden zu protestieren. 

Sie wurde zur Symbolfigur der Friedensbewegung in Europa und war dabei sowohl im Austausch mit ostdeutschen Bürgerrechtlern wie Wolf Biermann als auch mit internationalen Mitstreiter:innen wie Joan Baez oder dem Dalai Lama. Bereits vor 40 Jahren forderte sie unerbittlich die radikale Transformation der Gesellschaft.

Im Oktober 1992 kam sie unter nicht ganz geklärten Umständen im Alter von 44 Jahren zu Tode.

ab 5.10. in der Reihe FILME FÜR DEN FRIEDEN bei uns im Kino


Element of Crime - Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin

Element of Crime – Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin

Musik gegen Mauern! Die Gruppe Element of Crime wird im März 1985 in West-Berlin von dem gebürtigen Bremer Sven Regener gegründet. Der Film von Charly Hübner über die Geschichte der Band ist zugleich eine Zeitreise durch Berlin. Aus Brachen werden Hochhäuser, aus Träumen wird Großstadtverkehr. Die Songs von „Element of Crime“ kommen aus dieser Stadt und entstehen aus diesem Leben. Sie haben keine Botschaften. Sie haben Bilder, Lieder aus der Schule des Lebens. Und das hat ganz viel mit Freiheit zu tun. In Zeiten, wo ein Kalter Krieg endet, wo ein erster Iran-Krieg ist, wo eine Rave-Revolution ist, wo ein zweiter Irak-Krieg ist, wo der 11. September in New York stattfindet.
Am 17. 10.1987 spielt Element of Crime inoffiziell vor 2000 Menschen in der Zionskirche in Ostberlin – das Publikum wird dabei von eine Gruppe Neonazis angegriffen.

„Wo dieser Weg zu Ende ist
Liegt ein Engel auf der Lauer
Da wo einst die Mauer
Die Welt zerteilte wie ein Kamm
Die Haare scheitelt und auf Dauer
Wird das wohl zwischen dir und mir
Sagst du, nichts Richtiges mehr werden
Doch im Himmel wie auf Erden
Kann keiner in die Zukunft sehen
Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin“

ab 3.10.bei uns im Kino….


Paolo Conte alla Scala

Paolo Conte alla Scala

Kultur-Mauern in den Köpfen! Skandal in der Scala – als Paolo Conte 2023 sein Konzert in der berühmten Mailänder Scala angekündigt wurde, war das für einige allerdings ein Skandal: ein Pop-Musiker im bedeutendsten Opernhaus der Welt! Opernexperte Piero Maranghi bezeichnete das geplante Konzert sogar als „Schlag ins Gesicht der Scala-Geschichte“. Solch ein Auftritt im Opernhaus wäre nichts weniger als eine „Entweihung“ und ein „gefährlicher Präzedenzfall“. Für die Scala selbst war die Kontroverse einfach nur „viel Lärm um nichts“. Das Konzert Contes sei „eine Anerkennung der ikonischen Rolle, die der Künstler im musikalischen Panorama unseres Landes erreicht hat, und seiner internationalen Wertschätzung“.

So sah es offensichtlich auch das Publikum. Mit stehenden Ovationen begrüßte es an jenem Sonntagabend im Februar den italienischen Chansonnier, der im Alter von 86 Jahren nicht nur sein eigenes Scala-Debüt feierte, sondern auch das der Pop-Musik überhaupt.

Dieses außergewöhnliche und unwiederholbare Konzert ist zu einem Dokumentarfilm geworden, mit Aufnahmen, die die Vorbereitung der Show, die Proben, die Ankunft von Paolo Conte im Theater, Schnappschüsse des Soundchecks, sowie die Backstage zeigen. Darüber hinaus erzählt uns Paolo Conte seine Geschichte und spricht über seine ganz besondere Beziehung zur Musik.
Dieser Film ist auch eine Hommage an eine unwiederholbare Karriere und soll zu einem echten Zeugnis des musikalischen Vermächtnisses von Paolo Conte werden.

3.10. und 23.20. bei uns im Kino